Kohl

Kohl symbolisiert Gewinn.*1 Machen wir uns frei von der alten Vorstellung, daβ Kohl ordinär ist, beim Kochen mieft und nach dem Essen Blähungen verursacht.

Ursprünglich im Mittelmeerraum angesiedelt, hat sich die Urform „wilder Kohl“ in vielen neuen Varianten über die Welt verteilt. Eins der gröβten Kohlanbaugebiete Europa’s liegt in Norddeutschland. Rund 80 Mio. Kohlköpfe erheben sich dort jedes Jahr aus dem Ackerboden. Wir lieben Kohl! Ein paar davon exportieren wir auch…

Grünkohl, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rosenkohl, Pak Choi, Spitzkohl, China-, Rot- oder Weiβkohl gehören zur Gruppe der Kreuzblütler, sind wunderbar vielfältig in Form, Farbe und Geschmack. Läβt man einige dieser Sorten lange genug miteinander wachsen, entwickeln sie sich wieder zu ihrer wilden Urform zurück.*2

Kohl ist das ganze Jahr über zu haben, ist günstig, hält sich gut und sättigt. Und wirkt wie eine natürliche Medizin:

 

  • ballaststoffreich und sorgt für eine sehr gute Verdauung
  • sehr vitaminhaltig A, C, K…
  • enthält alkalische Mineralien, die den Säure-Basen ausgleichen
  • enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe
  • kalorienarm und senkt den Cholesterinspiegel
  • Senföle, die krebshemmend wirken
  • Polyphenole, die das Blut verdünnen
  • Isocyanat, haben eine krebshemmende Wirkung
  • enthält Radikalfänger, Entgiftungsstoffe, keimwidrige Stoffe und vieles mehr…

Weiβkohl ist auf der Liste der Anti-Krebs-Nahrungsmittel ganz weit vorne! Roh oder als Sauerkraut (milchsauer vergoren, nur mit Hilfe von Salz fermentiert) hilft er, die Darmflora zu regenerieren und Darmkrebs vorzubeugen. Rohes Sauerkraut ist gesünder als gekochtes. Weiβkohl hält sich tadellos einen Monat im Kühlschrank. Man kann Stück für Stück davon „zehren“. Je grösser er ist, desto besser schmeckt er.

Frisch hergestellter Kohlsaft hat eine sehr positive Wirkung auf die Zurückbildung von Geschwüren im Magen – und Zwölffingerdarm. Mehrere kleine Portionen vor und zwischen den normalen Mahlzeiten sind dazu notwendig. Er schützt die Schleimhäute auch prophylaktisch und verbessert die Verdauung.

Auch äuβerlich findet Kohl seine heilende Wirkung und Anwendung: als Wickel bei Verletzungen und Gelenkschmerzen, eitrigen Wunden. Kohlblätter, kurz abgekocht und gesäubert sind immer eine Auflage wert: bei Hühneraugen, Verspannungen oder Sonnenbrand.*3

Wer regelmässig Kohl in Form von Rohkostsalaten, Suppen, milchsauer eingelegtem Gemüse, Eintöpfen, oder als Saft in seinen Speiseplan einbaut, kann auf die altbekannte Kohlsuppendiät verzichten.

Grünkohl schmeckt auch in vegetarischer Manier köstlich: zubereitet mit Mandelmuss, Estragonsenf, Räuchertofu und gehackten Mandeln. Die dicken Würste kann man auch mal weglassen.

Tipp: Kohl bläht nur, wenn man ihn kocht. Roher Kohl bläht nicht.

 

  1. John Loudon, viktorianischer Gartenschriftsteller

2. Bill Laws, Zwiebel, Safran, Fingerhut. 50 Pflanzen, die unsere Welt verändert haben. S. 22, 2014 Gerstenberg Verlag.

3. Natur und Heilen, Ausgabe 11/2014, S. 45,

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