Kapha Dosha
Kapha Dosha – oder Slesma ist abgeleitet von „ka“ = Wasser und „slis“ = umarmen. Kapha repräsentiert ein Hydroprinzip, das für Stabilität, Vereinigung und Synthese steht. In ihm dominieren die Elemente Erde und Wasser.
Kapha Typen sind beliebt, weil sie ein ruhiges Gemüt haben, sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen lassen und auf sie Verlass ist. Sie sind langsam aber sicher, erwirtschaften Reichtum und haben viele Nachkommen. Merkmale, die in der heutigen rasenden Zeit jeder gerne hätte. Wir alle haben Kapha Elemente in uns. Jeder hat Teile von allen 3 Doshas.
Eigenschaften, die Kapha erzeugt und erhält: schwer, schleimig, stabil, unbeweglich, süß, ölig, weich, und kalt. Ich stelle mir einen Klumpen feuchten Ton vor, wenn ich mir diese Eigenschaften in Erinnerung rufen möchte.
Funktionen von Kapha:
Anabolismus, Aufbaustoffwechsel, Stabilität, Widerstandskraft gegen Krankheiten, Potenz, Schmierung der Gelenke, Körperkraft, Nährung, Toleranz, Zufriedenheit, Geduld und Gelassenheit.
Sitz von Kapha:
Kaphas Hauptsitz ist im Brustkorb. Zudem sitzt Kapha im Kopf, in der Kehle, im Hals, in der Zunge, in den Gelenken, im oberen Teil des Magens und im Blutplasma (Rakta Dhatu).
Typische Merkmale einer Kapha Konstitution
Allgemeines Erscheinugsbild: korpulent, schwer, gut proportioniert, gutes Aussehen
Körpermerkmale:
Schultern, Brustkorb: breit, tief, fest, gut entwickelt
Arme: lang, groß, fest, gut entwickelt
Hände: dick, groß, ölig, kühl, fest
Beine: dick, fest, kräftig entwickelt
Füße: groß, dick, gut gebaut
Gelenke: groß, dick, fest, glatt, gut geschmiert
Nägel: dick, groß, ganz glatt, fest, ölig, hell, wie weiße Perlen
Haut: helle Färbung, dick, glatt, feucht, weich, kalt
Haare: gelockt, schwarz, weich
Gesicht: runde Gesichtsform, attraktiv, ölog, volle, glatte feste und ölige Lippen, große Augen, symmetrische Formen
Ausscheidungen:
Stuhl: durchschnittlich, enthält Schleim, geformt
Urin: farblos, Menge ist durchschnittlich
Schweiß: wenig
Appetit: Hunger und Durst wenig, aber ständig
Stimme /Sprechweise
Stimme: voller Klang, tief
Sprechweise: langsam, überlegt, roter Faden, bestimmt
Stärke: exzellent, keiner ist stäker als Kapha (ausser Pitta, der nicht aufgibt)
Abwehrkraft: exzellent
Gang: stetig, ruhig, langsam
Mentale Eigenschaften:
Einstellung: beständig, entschieden, sicher, langsam
Verhalten: ruhig, geduldig, tolerant, treu, zufrieden, respektiert Ältere, religiös
Gefühle: emotional stabil, reif, ruhig
Intelligenz: gut
Gedächtnis: exzellent (wie eine Elephant)
Schlaf: mehr als 8 Stunden!
Hobbys: Wassersport
Empfindlichkeit: gegen Kälte
Krankheiten: Übergewicht, Diabetis, Arteriosklerose
Beziehungen: lange und alte Freundschaften, stark, stabil
Sexualität: exzellent, viel Energie
Nachkommen: viele
Wohlstand: viel Besitz
Tiere, mit denen Aurveda Kapha verbindet: Löwe, Elephant, Kuh, Adler, Schwan, Pferd
Kapha wird erhöht durch: zu viel Ruhe und Pausen oder Schlaf. Kapha Typen sollten es vermeiden, tagsüber zu schlafen. Bewegungsmangel, fette, süße, schwere Speisen, zu viel Essen, Berührungsmangel, kein Ziel vor Augen.
Das Kapha Dosha herrscht vor allem in der Kindheit vor, morgens, gleich nach dem Verzehr von Mahlzeiten, im Frühling und vor Mitternacht.
Typische Kapha Erkrankungen: Schweregefühl im Körper, Trägheit, Unbeweglichkeit, Faulheit, Appetitlosigkeit, Schläfrigkeit, Verlust an Widerstandskraft, schlechte Verdauung, Diabetes, Arteriosklerose (Verhärtung der Gefäße), Speichelbildung, Husten, süßlicher Geschmack im Mund, Kälte im Körper, Verstopfung, Weißfärbung von Organen oder Ausscheidungsprodukten.
Was Kapha gut tut und was nicht
Die Verdauungskraft von Kapha ist eher langsam, das Agni nicht sehr ausgeprägt. Die Nahrung wird nicht komplett verdaut, der Mensch fühlt sich träge, müde und nicht animiert nach den Mahlzeiten. So verbleiben Schlacken im Körper, die das Körpergewebe aufschwemmen und als Folge entsteht Übergewicht. Bewegung an der frischen Luft und eine angeregte Verdauung sind für Kapha Konstitutionen essentiell! Geistige Flexibilität erlangt das Kapha Dosha im Erlernen von Sprachen, intensiven Gesprächen, Mathematik und im Austausch mit anderen.
Um eine ausgleichende Ernährung für die Kapha Konstitution zu schaffen, sind alle Nahrungsmittel zu empfehlen, die scharf, leicht, trocken und zusammenziehend, heiß und bitter sind. Um das Agni in Schwung zu bringen sollten warme, leicht und gut gewürzte Speisen gegessen werden. Scharfe, bittere und anregende Gewürze sind unbedingt erwünscht. Ein Glas warmes Wasser und ein Spaziergang vor den Mahlzeiten tun schon gute Wirkung. Käse und zu viel tierische Eiweiße sollten vermeiden werden.
Obst gut: alle süßen Früchte in kleinen Mengen. Besonders Äpfel, Birnen und Aprikosen.
Obst nicht so gut: Bananen, Datteln, Trauben, Mango, Papaya und Pflaumen nur in kleinen Mengen verzehren
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Gemüse gut: damit der Stoffwechsel angeregt wird sollte 2/3 der Mahlzeit aus Gemüse und Salat bestehen. Besonders geeignet sind bittere Blattgemüse wie Artischocke, Chicoree, Spinat, Knoblauch, Rettich, alle Kohlsorten, Auberginen, Okra, frische Keimlinge, Brokoli.
Gemüse nicht so gut: Gurke
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Getreide gut: Gerste ist hervorragend geeignet, Grünkern, Dinkel, Mais, Buchweizen, Roggen und Hirse ebenso.
Getreide nicht so gut: Reis, Hafer, Weizen, Kastanien sollten nur begrenzt gegessen werden
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Fette gut: Fett sollte wenig gegessen werden, am besten eignen sich Olivenöl, Sonnenblumenöl, Sesamöl, Ghee
Fette nicht so gut: Sahne, Butter, gebratenes Fett
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Proteine gut: Hülsenfrüchte wie Kichererbsen und Samen sind gut
Proteine nicht so gut: schwer verdauliche Hülsenfrüchte wie schwarze Linsen, weiße Bohnen, fetter Weichkäse, Milch, Fleisch sollte gemieden werden
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Gewürze: alle scharfen bitteren und stoffwechsel anregende Gewürze sind für das Kapha Dosha empfehlenswert: Kurkuma, Chilli, Knoblauch, Ingwer, Kreuzkümmel, Bockshornkleesamen, schwarze Senfsamen
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Süßmittel: Honig! Davon darf auch ein Kapha mal einen Löffel schlecken.
Wer gerne den „Kapha Anteil“ in seiner Konstitution erhöhen möchte, kann dies auf der psychischen/mentalen Elemente erreichen. Durch sattvische Ernährung und Anpassungen im Verhalten, wie z.B der Einführung einer täglichen Meditationspraxis. Man bekommt kein „dickeres Fell“ oder mehr Muskeln, wie Kapha es von Natur aus hat, kann aber den Herausforderungen des Lebens besser begegnen.