Ayurveda Wissenschaft
Ayurveda Wissenschaft
Ayurveda ist eine Lebensphilosophie und eine Wissenschaft, die alle Menschen unterstützt, ein gesundes, zufriedenes und langes Leben zu führen. (Sanskrit: Ayus = Leben und veda = Wissen). Ayurveda ist keiner Religion zugehörig. Es ist eine universelle Lebenskunde.
„Die Ayurvedische Medizin ist eines der grossen Vermächtnisse, das die Weisen des indischen Altertums der Menschheit hinterlassen haben. Als eines der ältesten wissenschaftlichen medizinischen Systeme der Welt kann sie mit einer langen Tradition an klinischer Erfahrung aufwarten“.1
Ayurveda ist eine ganzheitliche Wissenschaft, die das Leben von der Geburt bis zum Tod betrachtet und den Zusammenhang von Körper, Geist und Seele bei der Entstehung und Heilung von Krankheiten mit berücksichtigt. Wie wir uns ernähren und verhalten, welchen Lebensstil wir führen, ist genauso wichtig, wie das richtige Arzneimittel zu wählen. Die rishis (Seher) erlangten durch präzise Beobachtung und Meditaion eine umfassende Einsicht in die Natur des Universums und der Schöpfung auf allen Ebenen. Trotzdem bleibt Ayurveda für den Laien verständlich; seine vereinfachte Darstellung ist eine pädagogische Methode.
Ayurveda beschreibt den Körper und seine Funktionen auf Grundlage von doshas (funktionelle Komponenten), dhatus (Gewebe, strukturelle Komponenten), malas (Ausscheidungsprodukte) und srotas (Transporträume/Kanäle). Das ist für jeden nachvollziehbar.
Jeder Mensch kommt mit einer einzigartigen Konstitution zur Welt, seiner spezifischen „Pakruti“. Die Konstitution definiert sich im Ayurveda nach dem Verhältnis der drei Doshas (Körpersäfte): Vata, Pitta und Kapha. Vata ist „der Boss“, der Antrieb, er bestimmt unsere Bewegungen und Aktivitäten. Pitta steuert unsere Körpertemperatur und verdaut unsere Nahrung. Kapha sorgt für das Wachstum des Körpers uns steht für Stärke und Abwehrkraft. Genauere Informationen zu den drei Doshas bitte klicken auf: Pitta Kapha Vata.
Der Ayurveda legt grössten Wert auf das Gleichgewicht der drei Doshas. Wenn dieses Gleichgewicht durch die Vermehrung eines oder meist zwei Doshas gestört wird, entstehen Krankheiten.
Ein Ayurvedischer Arzt stellt bei Beginn einer Behandlung zunächst den Pakruti fest, durch Fragen, durch ihm bekannte pysiognomische Merkmale. In einem zweiten Schritt bestimmt der Arzt den aktuellen Zustand des Patienten, den Vikruti. Durch die drei Finger Puls Diagnose, durch Fragen, Ansicht der Zunge, der Fingernägel kann er sagen, welches Dosha gestört ist. Dieses Ungleichgewicht wird durch ayurvedische Kräuter, Anpassung der Ernährungsweise oder durch eine Panchakarma Kur ausgeglichen. Die Krankheit verschwindet.
Hierin besteht sicher ein bedeutender Unterschied zur allopathischen Medizin. Nicht die Krankheit an sich wir primär behandelt, sondern das aus dem Gleichgewicht geratene Dosha. Es braucht mehr Zeit und die aktive Mitarbeit des Patienten. Dann kann der Körper sein Gleichgewicht wieder finden und genesen.
Bei sehr schweren und weit fortgeschrittenen Krankheiten wie Krebs, Aids o.Ä. kann Ayurveda nicht heilen, aber er kann die allopathische Medizin unterstützen. Ayurveda strebt einen gesunden und individuell angepassten Lebensstil an, damit sich Krankheiten gar nicht erst manifestieren. Krankheiten entstehen durch die Vermehrung eines Doshas. Darum wird bei Ayurvedischen Therapien oft mit „reduzieren“ gearbeitet. Durch das Weglassen der für den Patienten schädlichen Nahrung, Verhaltensweisen kann ein wichtiger Schritt zur Genesung gemacht werden.
Der Ayurveda hat speziell für die Ernährung ein paar interessante Regeln: Morgens ein warmes Frühstück, die Bedeutung der sechs Geschmäcker, bestimmte Nahrungsmittelkombinationen vermeiden, wie z.B. Milch und saures Obst, Agni – das Verdauungsfeuer muss gut funktionieren, damit wir die Nahrung die wir zu uns nehmen auch für unseren Körper nutzbar machen, in Ruhe essen und Vieles mehr. Hier geht es zu mehr Tipps.
Ayurveda ist ein sehr komplexes medizinisches System, welches hier im Westen immer mehr Anklang findet. Ayurveda betrachtet den Menschen als untrennbaren Bestandteil der Natur. Das Wohlergehen eines Individuums ist nicht vom Wohl seines Umfelds zu trennen. Mikrokosmos = Mensch ist das Abbild des Makrokosmos = Universum. Daher sollte der Mensch auch gemäß den Naturgesetzen leben.
Weiter unten sind einige sehr gute Bücher aufgelistet, die den Ayurveda in einer umfassenden und verständlichen Weise beschreiben. Viel Vergnügen und gute Erkenntnisse bei der Lektüre! Ayurveda Wissenschaft
- Ayurveda, Wesen und Methodik. Prof. Subhash Ranade, Seite 2.
Buchtipps:
Ayurveda, Wesen und Methodik. Prof. Subhash Ranade, Narayana Verlag, 2014.
Ayurveda, Grundlagen und Anwendungen. Hrsg. Dr. med. Ernst Schrott, Trias Verlag, 2012.
Das grosse Ayurveda-Heilungsbuch. David Frawley, Knaur MensSana, 2001.
Die Ayurveda Pflanzenheilkunde, Der Yoga der Kräuter. Dr. Vasant Lad, Dr. David Frawley, Windpferd, 2015.
Pakruti, Your Ayurvedic Constitution. Dr. Robert E. Svoboda, Geocom, New Mexico, 1989.
Ayurveda heilt, Ernährung als Medizin. Kerstin Rosenberg, Prof. Dr. Tanuja Nesari, Südwest Verlag, 2015.