Vata Dosha Ayurveda
Vata Dosha Ayurveda – Vata ist abgeleitet von „va“ = Bewegung. Vata ist ein kinetisches Prinzip. Vata führt alle Arten von Bewegung durch und wird von den Elementen Raum und Luft bestimmt.
Menschen mit einer Vata Konstitution sind sehr sensibel, äußerst kreativ, eher schüchtern und intuitiv. Sie sind schnell begeistert, aber auch schnell erschöpft. Routine ist nichts für sie. Vata Typen brauchen „öfter mal was Neues“, sie lieben Reisen, Veränderungen und sind immer auf der Suche nach Neuem und Interessantem. Oft sind Vata Menschen nervös, unruhig, reagieren sensibel auf Geräusche, Kälte und negative Energien. Vata Menschen sind hochgewachsen, schlank, oder klein. Knackende Gelenke sind ein typischen Vata Merkmal. Sie brauchen Ausgleich und Entspannung.
Eigenschaften, die Vata erzeugt und erhält: trocken, kalt, leicht, feinstofflich, beweglich, nicht schleimig, rau.
Funktionen von Vata
Bewegung, Atmung, Ausscheidung, verantwortlich für die Sinneswahrnehmungen, Kommunikation (Sprechen), Freude und alle Arten von Schmerzen.
Sitz von Vata
Vatas Hauptsitz ist der Dickdarm. Ebenso der Lendenbereich, Oberschenkel, Sinnesorgane, Knochen.
Typische Merkmale einer Vata Konstitution
Allgemeines Erscheinungsbild: dünn, hervorstehende Knochen, Sehnen und Adern sind sichtbar, unregelmässig, unproportioniert.
Körpermerkmale
Schultern: schmal, klein, flach, unruhig
Brustkorb: dünn, klein, flach
Arme: dünn, unruhig, vorstehende Adern, Knochen
Hände: rau, trocken, mit Rissen, hervorstehende Knochen und Adern
Beine: dünn, hervorstehende Geleneke, unruhig
Füße: klein, dünn, trocken, rau, unruhig, rissig
Gelenke: knackende Geräusche, trocken
Nägel: klein, trocken, rau, dünn
Appetit: unregelmässig
Haut: trocken, rau, rissig
Hautfärbung: dunkel, braun, matt
Haare: sehr dunkel, aber nicht schwarz, wenig, spröde, trocken
Gesicht: hohe Wangenknochen, unruhige Augenbrauen, ungerade Zähne, dünne, trockene, rissige Lippen
Ausscheidungen
Urin: wenig
Stuhl: hart, trocken, schwer abzusetzen, verstopft, Blähungen
Schweiss: wenig und ohne Geruch
Stimme/ Sprechweise
Stimme: leise, schwach, rau, gebrochen, stotternd, angestrengt
Sprechweise: schnell, häufiger Themenwechsel, gesprächig, geschwätzig, belangloses Gerede
Stärke: schwach
Abwehkrfat: wenig
Gang / Aktivitäten: unruhig, schnell, instabil
Mentale Eigenschaften
Einstellung: schnell, unentschlossen, Tätigkeiten werden schnell begonnen, aber auch schnell wieder aufgegeben oder verspätet abgeschlossen
Verhalten: neidisch, eifersüchtig, unreligiös, wechselhaft, untreu
Emotionen: besorgt, ängstlich, instabile Gefühlswelt, ungeduldig, ausgeprägtes Vorstellungsvermögen (Dichter, Künstler)
Intelligenz: durchschnittlich, versteht schnell
Gedächtnis: schlecht, Vergesslichkeit
Schlaf: wenig < 6 Stunden, unregelmässig, unterbrochen, Zähneknirschen
Hobbys: Musik, Poesie, Romane, Tanz, Reisen, Wandern, Plaudern
Gewohnheiten: Ticks, Nägelkauen, Zuckungen
Empfindlichkeit: gegen Kälte und Wind
Krankheiten: anfällig für Krankheiten, insbesondere neurologische und mentale Erkrankungen, Schmerz
Beziehungen: wenig Freunde, oft wechselnde Beziehungen
Sexualität: starkes Verlangen, wenig Energie
Nachkommen: wenig
Wohlstand: geringer Wohlstand, gibt schnell Geld aus
Tiervergleich: Ziege, Hase, Kamel, Hund, Krähe, Esel, Maus
Vata Dosha wird erhöht durch: körperliche Anstrengung, exzessive Arbeit, Schlaflosigkeit, Angst, Trauer, Kummer, Besorgnis, exessives Reden, Wind, Kälte und die drei Geschmacksrichtungen scharf, zusammenziehend und bitter.
Typische Vata Krankheiten: für Vata hat der Ayurveda 80 Krankheiten beschrieben, das ist die grösste Anzahl bei allen drei Doshas. Dazu zählen Verstopfung, Instabilität des Geistes, Kräfteverfall, Verlust von Bewegungsfunktionen, Steifheit von Muskeln, Abmagerung, Osteoporose, Schwindelgefühle, Tremor (Zittern), Ticks (Zuckungen), Srota Blockaden, Depression, Arthrose, jegliche Art von Lockerheit oder Nichtkompaktheit (Bänderdehnung) Auskugeln von Gelenken, Erregungszustände uvm.
Vata Dosha herrscht vor im Alter, abends, spät in der Nacht, nach der Verdauung und im Winter.
Was dem Vata Dosha gut tut und was nicht
Bei Vata Typen ist das Verdauungsfeuer meist unausgeglichen und schwankend. Starke Blähungen und Koliken, ein aufgedunsener Bauch und wechselhafte Verdauung – Verstopfung – Durchfall sind die Folge. Die wichtigsten Eigenschaften für eine Vata ausgleichende Ernährung lauten: warm, flüssig, befeuchtend, nährend. Warme Speisen, Eintopfgerichte, einfache, schwach gewürzte Speisen wirken wohltuend. Alles was man mit dem Löffel essen kann. Regelmässig die Mahlzeiten einnehmen und vor allem in Ruhe. Eine ruhige und beständige Lebensweise wird generell empfohlen. Vata sollte immer frisch zubereitete Speisen verzehren, da sie am meisten Prana enthalten! Saftig gekochtes Gemüse und Getreide, mit milden Gewürzen und ausreichend Ghee oder Öl zubereitet. Und ein Schuss Sahne extra in die Suppe ist erwünscht. Vata Menschen dürfen nicht auszehren.
Obst gut: alle saftigen, süßen und leicht sauer schmekcenden früchte wie Aprikosen, Kirschen, Datteln, Feigen, Trauben, Mango, Papaya, Orangen, Ananas, Pflaumen. Diese Früchte sind auch gut als Zwischenmahlzeit geeignet.
Obst nicht so gut: saure Früchte, Birnen, Bananen, Trockenobst, Melonen.
Gemüse gut: alle saftigen, süßen, erdenden Gemüse wie grüner Spargel, Okra, grüne Bohnen, Kohlrabi, Kürbis, Schmorgurke, Karotten, Rote Beete.
Gemüse nicht so gut: Pilze, Kohl, Paprika, Weißkohl, Sellerie, Rosenkohl, Brokkoli, Erbsen, rohe Tomaten.
Proteine gut: Milch, grüne Mungobohnen, Urad Dal. Samen, Nüsse, Hähnchen, Ziegenfrischkäse, mildes Naturjoghurt sind in kleinen Mengen gut. Alle Proteine sollten am besten Mittags mit gekochtem Gemüse und Reis gegessen werden.
Proteine nicht so gut: zuviel Joghurt, Käse, Fleisch können nicht gut verdaut werden; Hülsenfrüchte ausser Mungdal und Urad Dal sollten nur in geringen Mengen gegessen werden. Durch saure und salzige Geschmäcker werden die Speisen bekömmlicher.
Getreide gut: Reis ist das Beste; Hafer, Weizen und Dinkel sind zum Frühstück oder Abendessen auch zu empfehlen.
Getreide nicht so gut: Roggen. Grundsätzlich sollen Vata Typen nicht alles Vollkorn essen; sie können das nicht so gut verdauen.
Gewürze gut: alle Gewürze mit einem süßlichen Geschmack und harmonisierender Wirkung: Basilikum, Lorbeer, Zimt, Majoran, Oregano, Salbei, Thymian, Hing, Ajowan, Anis, Cumin, Fenchel, Ingwer, Muskat wärmen den Körper, machen die Speisen leicht verdaulich und wirken Blähungen entgegen.
Gewürze nicht so gut: alle überwürzten, sehr bitteren und scharfen Speisen sind nicht bekömmlich.
Vata Dosha Ayurveda.